„Die Architektur des Knotens“ von Julia Hessen
„Du zerstörst deine Familie“, sagt er.
„Nein“, sage ich, „ich versuche sie zu retten.“
„Wovor, Yvonne?“
„Vor der Apathie.“
Ein Buch, über das alles Riskieren, aufs Spiel setzen, über das Ausbrechen. Und den Schaden, den es verursacht. Die Schmerzen. Die Illusionen, die sich in Luft auflösen. Über das zu sich finden und nicht verloren gehen.
„Warum nicht? Warum habe ich das nicht gesagt? Ich hätte gerne gewusst, was sie geantwortet hätte. Vielleicht hätte sie mich auch etwas gefragt. Werde ich nicht erfahren, denke ich, und der Gedanke ist ein unscharfer Blick in eine Seitenstraße, in die ich aber nicht abgebogen bin, an der ich vorbeigegangen bin, weil ich lieber auf dem Weg bleibe, den ich kenne. Bloß keine Fehler machen.
Eigentlich, denke ich, gehe ich an allen Seitenstraßen vorbei. Vielleicht ist es das, was sich anfühlt wie „neben das Leben gerutscht“ zu sein. Es fühlt sich alles unerledigt an. Es gelingt nicht. Je mehr ich mich bemühe, es richtig zu machen, desto falscher wird es alles. Kein Wunder, dass ich müde bin.“
„Wie macht man etwas anders, mit einem Menschen, den man in- und auswendig kennt?“
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