„Zuhause: Die Suche nach dem Ort, an dem wir leben wollen“ von Daniel Schreiber
„Warum ist es überhaupt wichtig, ein Zuhause zu haben? Und was heißt es eigentlich, zu Hause zu sein? Das Gefühl des Zuhause seins ist eine paradoxe Emotion. Es gehört so grundsätzlich zu unserem Leben, dass wir kaum je darüber nachdenken – es sei denn, wir sind dazu gezwungen.“
„Wie, wenn nicht durch das Aufbrechen zu neuen Orten, sollte man sich weiterentwickeln? Wie dafür sorgen, dass wir nicht unser ganzes leben auf einmal angenommene Positionen und in einmal übergestreiften Haltungen verharren? Auf welch anderem Weg könnte jene Distanznahme zu unserer Sicht auf die Welt geschehen, die so notwendig ist, wenn wir herausfinden wollen, was wir wirklich denken, wirklich fühlen, wer wir wirklich sind? Existieren bedeutet immer auch Überschreiten – das Überschreiten der eigenen Grenzen und des eigenen Horizonts.“
„Wenn einem beigebracht wird, dass mit jemandem wie einem selbst etwas nicht stimmt, dass man grundlegend falsch und nicht akzeptierbar ist, lernt man letztlich, sich dafür zu schämen, wer man ist, man lernt, sich zu verstecken. Man wird zwar auch lernen, viel zu erreichen, auf Erfolgserlebnisse hinzuarbeiten, die eine gewisse Linderung verschaffen, man wird lernen, unter allen Umständen unangreifbarer Fassaden aufzubauen und den äußeren Schein zu wahren. Vor allem aber lernt man, das was einen im Kern ausmacht, zu hassen.“
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